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Sexualpädagogische Vormittagsveranstaltung

in Zusammenarbeit mit donum vitae Boppard e.V.


Ausgangslage

Zunehmend mehr Jugendliche haben in immer jüngerem Alter ihre ersten sexuellen Kontakte. Oft steht dahinter auch der Druck der Gleichaltrigengruppe. „Jedes zehnte Mädchen von 14 Jahren und jedes vierte Mädchen von 15 Jahren hatte bereits Geschlechtsverkehr. Für 34% der Jungen und 22 % der Mädchen passierte der erste Geschlechtsverkehr völlig überraschend. 12 % der 15- und 16-jährigen Mädchen kennen den Zeitpunkt ihrer fruchtbaren Tage nicht. Bis zu 80% der Jugendlichen wünschen sich im Nachhinein, dass sie mit Sex gewartet hätten.“

 

15jährige Mädchen fragen das Dr. Sommer Team der Jugendzeitschrift BRAVO, ob es normal sei, mit 15 Jahren noch Jungfrau zu sein.

Die Entscheidung darüber, das Kind auszutragen oder abtreiben zu lassen, überfordert die meisten Teenager. Vielfach wird die ungewollte Schwangerschaft sogar zunächst verdrängt und verschwiegen. Nach neueren Untersuchungen entschieden sich Mädchen aus sozial gesicherten Verhältnissen häufiger für einen Abbruch und die Fortsetzung von Schule und Ausbildung. Teenager aus mittellosen und sozial schwierigen Verhältnissen dagegen entschieden sich öfter für das Kind. Dadurch erhoffen sie sich neue Lebensinhalte und als Mutter gesellschaftliche Anerkennung. So verständlich der Wunsch ist: Er zerplatzt nur allzu oft wie eine Seigenblase. Teenager-Mütter ohne Schulabschluss und Ausbildung droht meistens die Enttäuschung sozialer Ausgrenzung. Gefangen in der Armutsspirale jahrelanger Abhängigkeit von der Sozialhilfe, drückt sich der Kindsvater vor der Verantwortung und macht sich nicht selten aus dem Staub.

Jungen gelten oft als "cool" und sind in der Clique angesehen, wenn sie viele Mädchen "flach gelegt" haben. Andere haben ganz viel Scheu, sind sich unsicher und verstecken dies hinter einem machohaften Gehabe.

 

Oft steht das sexuelle Moment der Paarbeziehung im Vordergrund und überlagert die wichtigen Beziehungswerte und nichtsexuellen Bedürfnisse, die eine Partnerschaft erfüllen soll.

 

An diesen Punkten setzt das sexualpädagogische Angebot von donum vitae Boppard und der JBS an.


Zielsetzung

Mit diesem Angebot wollen wir die Jugendlichen sensibilisieren für eine verantwortete Partnerschaft und eine verantwortete Sexualität und ihnen in diesem Bereich Anstöße zu einem gelingenden Leben geben.

 

Die Schüler*innen werden sich über ihre eigene Geschlechtsrolle, deren Freiheiten und Zwänge, und die Erwartungen des anderen Geschlechts klarer.

 

Sie beschäftigen sich mit der Frage, was in Beziehungen wirklich wichtig ist, welche Werte bzw. Verhaltensweisen zu einer gelingenden Partnerschaft beitragen. Sie erkennen welche Dimensionen eine Partnerschaft haben kann und, dass Sexualität nur eine davon ist.

Die Schüler*innen machen sich Gedanken zu der Frage, wann denn der richtige Zeitpunkt für das "erste Mal" ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein sollen und, dass Gruppendruck keine davon ist.

 

Als katholische Einrichtungen spüren wir den Spagat zwischen der kirchenamtlichen Position und den realen Lebensbedingungen der Jugendlichen. In der nicht einfachen Abwägung wird mit den Schüler*innen über das Thema Verhütung und die verschiedenen Methoden gesprochen. In den Blick kommen auch die ethischen und gesundheitlichen Implikationen der einzelnen Kontrazeptiva.


Methoden

Es wird in geschlechtsheterogenen und geschlechtshomogenen Kleingruppen, wie auch im Plenum gearbeitet. Mittels Film, Kleingruppenaufträgen und Fragebögen werden die Jugendlichen mit den unterschiedlichen Themen in Kontakt gebracht.


Organisatorische Struktur
  • Das sexualpädagogische Angebot richtet sich schwerpunktmäßig an Schüler*innen der neunten bzw. zehnten Jahrgangsstufe.

  • Es umfasst einen Vormittag, also fünf Zeitstunden, inklusive Pausen.

  • Es findet außerhalb der Schule, in den Räumen der JBS und der Beratungsstelle statt. Hier durch wird eine andere Lernatmosphäre geschaffen und verdeutlicht, dass es bei dieser Veranstaltung nicht primär um den Erwerb von Wissen, sondern um die Auseinandersetzung mit den eigenen Werthaltungen und Meinungen geht.

  • Die jeweiligen Klassenlehrer*innen sind nur auf Wunsch der Schüler*innen in den Arbeitgruppen anwesend, ansonsten arbeitet das pädagogische Team mit den Jugendlichen alleine.

  • Aspekte dieses Themas werden auch im Rahmen von Tagen der Orientierung durchgeführt.

  • Das Team besteht idealer weise aus einer Frau und einem Mann, um die Kleingruppen  zu leiten und den geschlechtsspezifischen Ansprüchen der Schüler*innen gerecht zu werden.

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